Plädoyer für ein missionales Schulmodell

Die moderne christliche Schulbewegung hat bisher zwei Hauptwellen durchgemacht, aber Gott hat bereits etwas Neues angefangen. Wir haben heute die Gelegenheit, uns international zu engagieren, wobei wir aus der Vergangenheit lernen, aber nicht an sie gebunden sein sollten.

Wellen der christlichen SchulbewegungStärkenSchwächen
Nächstenliebe Fokus: „die Anderen“ Dualismus
Jüngerschaft Biblische Integration Fokus: „wir“
Missionsauftrag Allumfassende biblische Integration Unterentwickelte Missiologie im Klassenzimmer

Schule als Zeichen der Nächstenliebe

In der Geschichte der modernen Mission haben Missionswerke viele Schulen eröffnet und wieder geschlossen. Ich meine, dass viele dieser Schulen nur deswegen nicht überlebt haben, weil sie auf einem schwachen, dualistischen Fundament aufgebaut worden waren. Viele Schulen wurden gegründet, um Kindern Lesen und Schreiben beizubringen, damit sie für sich selber die Bibel studieren konnten—ein nobles Ziel. Die Schulen waren dazu gedacht, Fähigkeiten zu vermitteln, die es den Schülern ermöglichen würden, sich wirtschaftlich zu entwickeln und in der Welt jenseits ihrer Stammeszugehörigkeit zu überleben und zu gedeihen. Bedauerlicherweise fiel es nicht schwer, den Unterricht Nichtchristen zu überlassen, damit die Missionare sich auf Bibellehre und Gemeindebau konzentrieren konnten, eben weil das Fundament pragmatisch ausgerichtet war und nicht als ein integrierter Bestandteil der christlichen Lebenseinstellung empfunden wurde. Begrenzte Resourcen wurden sonstwo eingesetzt wenn Schulbildung anderweitig zur Verfügung stand.

Christliche Gemeinde- oder Kirchenmodelle haben oftmals die Betonung darauf gelegt, Nichtgläubige zu besonderen Gebäuden oder Aktivitäten einzuladen, anstatt als Gläubige zu den Nichtgläubigen zugehen und ihnen Christus auf der Arbeit, zu Hause, in der Freizeit—ja im gesamten Gemeinwesen—nahe zu bringen. Schulen sind ein natürlicher Teil des politischen Gemeinwesens, und so empfand man auch die christliche Schule als unvereinbar mit dem Gemeinde- und Gemeinschaftsmodell einer Gemeindeaufbauarbeit. Wenn einheimische Christen in christlichen Schulen an die Stelle der Missionare traten, folgten sie dem Konzept der Missionare. Letztendlich verließen dann auch sie die Schulen, weil allein die Tätigkeiten innerhalb der Gemeinde als spezifisch christlich wert geachtet wurden. Die Sicht von Bildung, die sie von ihren Missionslehrern übernommen hatten, zeigte sich nun in ihrem eigenen Verhalten. Von einer Generation zur anderen verblasste allmählich die christliche Sicht, während die Geschwindigkeit, mit der christliche Schulen verweltlichten, stetig zunahm.

Missionare konnten keine gut entwickelte, integrierte christliche Bildungsphilosophie aufweisen, weil viele in ihrer Heimat keine eigenen Erfahrungen mit einer christlichen Schule gemacht hatten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich in den Ländern, die die meisten Missionare aussandten—wie Großbritannien, USA und Kanada—bereits das „neutrale“ staatliche Bildungssystem etabliert. Die Aufteilung von Leben und Denken in „geistlich“ und „weltlich“ war bereits in vollem Gange, wobei das Gebiet des Geistlichen beständig schrumpfte und sich vom öffentlichen Leben zurückzog. Es bestand schließlich nur noch aus dem beschränkten persönlichen Privatbereich des Kirchen- und Andachtlebens und nicht viel mehr. Missionare glichen darin ihren Lehrern, und ihre Schüler wiederum wurden wie sie.

Missionswerke bemühten sich, den Menschen in ihrer Not die Liebe Christi zu erweisen, indem sie alle erdenklichen Hilfsmaßnahmen ergriffen—viele Mittel wurden in medizinische, praktische und schulische Projekte gesteckt. Leider wetteiferten diese Projekte allzu oft mit geistlichen Bemühungen, weil sie gemäß dem vorherrschenden Denken als zwei separate Bereiche gesehen wurden. Daher trat in der Diskussion der Gedanke von einem integrierten Leben zurück, in dem Jesus die Herrschaft über alle Bereiche beansprucht. Die Entscheidung, sich auf „geistliche“ Gemeinden anstatt „weltliche“ Schulen zu konzentrieren, war nur eine logische Folge davon.

Schule als Ort der Jüngerschaft

Um die Mitte des 20. Jahrhunderts begann die moderne christliche Schulbewegung eine unverwechselbar christliche Bildungsphilosophie zu entwickeln. Zwar mögen manche Motive für das Wachstum christlicher Schulen fragwürdig sein, doch Gott benutzte das Bemühen zur Erarbeitung christlicher Denkstrukturen, um ein integrierteres Jüngerschaftsmodell christlicher Schulbildung hervorzubringen. Obgleich die Praxis der christlichen Schulbildung weit hinter der Theorie herzuhinken scheint, gibt es doch eine wachsende Zahl derer, die eine solche Schulbildung genossen haben und anderen in dieser Hinsicht sehr effektiv dienen könnten.

Während der Blickpunkt der pragmatischen christlichen Schulen, die von den Missionswerken anfangs des 20. Jahrhunderts gegründet wurden, darauf ausgerichtet war, „die Anderen“ zu erreichen, war die Entwicklung christlicher Schulen in Nordamerika Teil einer großen Verlagerung des Blickpunktes der Gemeinden zum „Wir“. Es bestand zwar nicht die Absicht, die Missionsarbeit aufzugeben. Aber die kulturellen Veränderungen in der Gesellschaft sowie eine wachsende Betonung der Jüngerschaft verursachten eine Verschiebung des Fokus von Nichtchristen zu Christen.

Christliche Schulen wurden zu Orten der Jüngerschaftsarbeit an denen, die bereits Christen waren. Die Schulen standen in Beziehung zu existierenden Gemeinden und Kirchen. Im Zentrum der Diskussionen stand nun das Bemühen, Christen von der Wichtigkeit christlicher Schulbildung zu überzeugen, und nicht das Verständnis von christlicher Schulbildung als etwas, das man der Welt weitergeben will.

Schule als Teil des Missionsauftrages

Das missionale Modell schließlich trachtet danach, die Stärken der beiden vorher genannten Vorgehensweisen zu kombinieren und gleichzeitig ihre Schwächen zu vermeiden. Der Leib Christi soll ja nicht nur intern funktionieren oder um sich selbst bemüht sein, sondern Christus will ihn für seine Pläne in der Welt gebrauchen, und zwar unter denen, die noch nicht Teil seines Leibes sind. Es entspricht seinem Wesen und Willen, dass er seinen Leib dazu gebraucht, um „die Anderen“ zu erreichen, anstatt dass wir als sein Leib uns nur mit „uns selbst“ beschäftigen. Ebenso gehört es zu seinem Wesen und Willen, dass er allerorts und von jedermann als Herr über Alles anerkannt werde—und dass diese Wahrheit den Kindern und Jugendlichen vermittelt wird, um sie für das Leben vorzubereiten. Christus aus der Schulbildung zu entfernen, steht uns nicht zur Wahl, wenn wir wirklich glauben, dass er der Schöpfer, Erhalter und Erlöser aller Menschen ist. Wenn der Herr an erster Stelle sheht, ist Schulbildung nicht bloß die Tür zum Dienst, sie ist vielmehr Dienst gemäß dem Missionsbefehl Christi.

Gegenwärtige Empfehlungen, alle Christen sollten ihre Kinder gottesfürchtigen Lehrern anvertrauen, sind motiviert durch die wachsende Einsicht in die elterliche Verantwortung für Erziehung und in die Wichtigkeit ganzheitlicher, spezifisch christlicher Schulbildung. Aber hier besteht nun die große Gefahr, dass wir die Wohltaten der guten Gaben Gottes für „uns“ behalten und sie nicht mit „den Anderen“ teilen. Wenn Christen die Initiative ergriffen, christus-zentrierte Bildung für alle bereitzustellen, erübrigten sich viele der Auseinandersetzungen über die Gefahren eines „Treibhaus-Milieus“. Man macht es sich viel zu einfach, die Schüler am Rande der Gesellschaft, die Schwierigen und diejenigen, die eine besondere Betreuung brauchen, ausgrenzen. Aber ist Christen nicht Christi Kraft der Auferstehung zugesagt, die Leben aus dem Tod hervorbringt, während die säkularen staatlichen Einrichtungen nur auf Geld und (oft leere) Versprechungen bauen können, um den zeitlichen und ewigen Bedürfnissen ihrer Schüler gerecht zu werden?

Herausforderungen und Chancen für ein missionales Schulmodell

Die weitere Entwicklung missionaler Schulen wird vermutlich erbitterten Widerstand wachrufen, denn der „Gott dieser Welt“ wird die Kontrolle über die Entwicklung der Denkmuster einer jeden neuen Generation nicht so leicht abtreten. Und trotzdem, während noch die Kräfte der säkularen, gottlosen Schulbildung sich immer mehr festsetzen, wächst doch das Bewusstsein für die Unzulänglichkeit ihrer Angebote. Überall wird über Reformen nachgedacht. Eltern halten Ausschau nach allen möglichen Alternativen. Wo Menschen blind und verzweifelt auf der Suche sind, bieten sich auch immer blinde Führer an. Islamische Schulen breiten sich aus, nicht nur in islamischen Ländern, sondern auch im „christlichen“ Afrika und Europa. Menschen bitten um einen Fisch, doch die Christen haben allzu bereitwillig zugelassen, dass sie stattdessen einen Skorpion erhalten.

Als Jesus seine Jünger aussandte, die gute Nachricht zu verkündigen, wies er sie an, dorthin zu gehen, wo man sie aufnahm, und weiterzugehen, wenn man sie ablehnte. Eine solche Strategie könnte in der Weltmission übernommen werden. Angesichts all der tatsächlich auch empfundenen Bedürfnisse im Bildungsbereich haben christliche Pädagogen genügend Möglichkeiten, die Gaben, die sie empfangen haben, für andere einzusetzen – sogar in ansonsten verschlossenen Ländern. Auch wenn Christus noch nicht willkommen sein sollte, dürfte seinen Botschaftern doch Zutritt gewährt werden, wenn sie mit Geschenken kommen. Und können wir ein besseres Geschenk anbieten als eine Lehre, die den Sinn des Lebens und des Universums aufzeigt; die alle Menschen wertschätzt, weil sie in Gottes Ebenbild erschaffen sind; die sich realistisch zu den verheerenden Auswirkungen der Sünde in Gottes guter Welt bekennt und die Hoffnung bietet für die Gegenwart ebenso wie für die Ewigkeit?

Christus kam ja nicht nur, um zu sterben. Er kam, um in derselben sündenverschmutzten Welt zu leben, in der wir leben. Er kam, um uns Hoffnung zu geben, dass die Kraft Gottes für uns mehr als ausreicht, um ein Leben der Heiligkeit zu leben—hier und jetzt sowie in Ewigkeit. Er kam, um uns zu zeigen, dass Gottesfurcht in Schule und Familie wie in der Zimmermannswerkstatt ebenso zum Ausdruck gebracht werden kann wie in einem besonderen „geistlichen“ Dienst. Er will, dass wir denselben ganzheitlichen Lebensstil praktizieren und ein Leben vorleben, in dem alle Aspekte unseres Seins und Tuns seinem guten Willen untergeordnet sind. Und welcher Ort wäre besser dazu geeignet als eine Schule, in der Kinder, die ja von Natur aus für Gott empfänglich sind, lernen dürfen, wie sie ihre gegenwärtige Lebensaufgabe, eben Schüler zu sein, mit Gott und seinem Wort verbinden können; wo Lehrer, die kontinuierlich in Christus wachsen, am Leben derer teilhaben können, die gerade ihr Leben in ihm beginnen; wo man die Schüler zu Jüngern „macht“—nicht durch die theoretische Einbahnkommunikation von der Kanzel herab, sondern in den alltäglichen Wechselbeziehungen an der Schule?

Wir haben das Scheitern des dualistischen Modells erlebt, und es besteht große Gefahr, dass das Jüngerschaftsmodell uns weiter von denen wegführt, denen der Leib Christi dienen soll. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, das missionale Modell weiter zu entwickeln! Hier sollen die Stärken der beiden herkömmlichen Modelle kombiniert werden. Die meisten von uns haben bisher nur mit den Stärken der einen Seite Erfahrungen gemacht: einige mit Schulen auf dem Missionsfeld, andere mit ganzheitlicher christlicher Schulbildung. Insofern wird es nötig sein, dass wir alle demütig zusammenkommen, um uns durch den Heiligen Geist Gottes unterrichten und führen zu lassen. Nur dann wird er uns bei seinem Vorhaben gebrauchen können, Menschen aus jedem Geschlecht, jedem Stamm, jeder Volksgruppe zusammenzubringen als reife Jünger Christi, der wirklich der Herr „aller“ ist.

Das Bemühen um missionale Schulbildung erfordert, dass wir unsere Vorstellungen von Kirche und Gemeinde überdenken. Der „neue Wein“ ganzheitlicher christlichen Denkens und Lebens lässt sich nicht gut in die „alten Weinschläuche“ gemeindlicher Strukturen einfüllen. Wie gestalten sich die zwischenmenschliche Beziehung derjenigen, die in einer christlichen Schulgemeinschaft groß geworden sind, wenn sie sich an die Schauplätze der Wirtschaft, Industrie, Landwirtschaft usw. begeben? Entspricht das Zellgruppenmodell einer Gemeinde, das den Dienst des einzelnen Gläubigen hervorhebt, vielleicht eher der Schul- und Gemeindegründungsarbeit als andere in der westlichen Welt vorherrschende ekklesiologische Modelle? Wir können keine Frucht erwarten, wenn wir nur ein paar untergeordnete Details unserer Gemeindeidentität und Missionsstrategie zu verändern bereit sind. Gott ist ein Gott der Wende, der Reformation, der Umgestaltung—ebenso wie des stetigen Wachstums im Lauf der Zeit.

Der Auftrag umgestaltender Schulbildung

Zudem müssen wir unser Verständnis und Konzept von Schulbildung überprüfen. Wenn christliche Schulen und einsatzbereite christliche Lehrer Einzelne und Gemeinschaften für Beziehungen und Ideen gewinnen wollen, die das Umfeld prägen und die Inhalte für Vor-Evangelisation, Bekehrung und Jüngerschaft bereitstellen, dann sollten wir uns gründlich überlegen, was wir tun. Wir dürfen nicht meinen, dass wir Menschen in Gottes Familie „hinein-erziehen“ können. Allein Gottes Geist kann neues Leben hervorbringen. Wir sind völlig abhängig von seinem souveränen Wirken, und dementsprechend sollten wir uns auch verhalten. Zudem sollten wir darauf achten, dass wir nicht in unserer eigenen Kraft zu vollenden versuchen, was Gott beginnt. Gott ist es, der Wachstum in Christusähnlichkeit bewirkt, auch wenn er seine Kinder als Beispiele, Vorbilder und zur Ermutigung gebraucht.

(Praktische) Anleitung, (bildender) Unterricht und (erziehende) Betreuung sind Aspekte des Lehrens, denen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten unterschiedliches Gewicht zugemessen wurde.

Praktische Anleitung betont rechtes Tun, bildender Unterricht hat das richtige Wissen zum Ziel, und erziehende Betreuung legt das Gewicht auf richtige Beziehungen. Dennoch, man mag sie kombinieren, wie man will, ohne Gottes Liebe, geistliches Verständnis und göttliche Kraft bleibt ein Menschenleben in seinem Innersten unverändert.

Praktische Anleitung könnte zwar zu einem Lebensstil führen, der mehr Verantwortungsbewusstsein mit weniger schädlichen Entscheidungen aufweist. Da wir aber als verantwortliche Geschöpfe geschaffen worden sind, werden wir früher oder später Antworten auf unsere Warum-Fragen fordern und blinden Gehorsam verweigern. Oder wir werden einem strengen Zuchtmeister zum Opfer fallen, der unsere Ergebenheit—anders als bei Gott—missbraucht. Oder aber wir verfallem mit unserem korrekten Verhalten in Gesetzlichkeit und gelangen zu der Überzeugung, dass unsere Beziehung zu Gott auf dem beruht, was wir tun. Praktische Anleitung kann demnach allenfalls nur ein Anfang sein.

Bildender Unterricht bestärkt uns sehr leicht in unserer vom Sündenfall her stammenden Erwartung, dass wir durch das Wissen um Gut und Böse „wie Gott“ würden. Zu oft ruft Wissen eher Stolz als Demut hervor, denn in unserer menschlichen Endlichkeit meinen wir, dass das Wenige, was wir wissen, alles sei, und halten damit uns für Gott. Wir sehen nicht, dass das, was wir wissen, verschwindend gering und zudem nichtig ist, weil wir eben nicht Gott sind. Gott schuf das gesamte Universum, um sich zu offenbaren, damit seine göttliche Natur jedem offensichtlich sei, der sich ansieht, was er gemacht hat. Je mehr wir die Einzelheiten seiner Welt erforschen, umso besser werden wir ihn verstehen. Doch wenn wir Gott ignorieren oder zurückweisen, sehen wir nur uns selbst. Unsere Entfremdung von ihm wird sich widerspiegeln in unserer Entfremdung vom Universum, vom anderen Menschen und sogar von uns selbst. Wissen ist also unzureichend.

Die erziehende Betreuung der Schüler ist ein unentbehrliches Element des Lehrens. Das Vernachlässigen von Beziehungen sabotiert den Unterricht. Unsere Erziehungsarbeit an den Schülern muss aber mit der Erkenntnis der Sündhaftigkeit eines jeden Menschen einhergehen. Anstelle von gesunden vertikalen und horizontalen Beziehungen könnten wir sonst unbewusst den Narzissmus unter unseren Schülern fördern. Ohne die göttliche Kraft, die Nicht-Liebenswürdigen zu lieben und die Unehrenhaften zu ehren, die sich in jedem Klassenzimmer finden, werden Liebe und Respekt zu bloßen frommen Worten.

So muss also die Schulbildung eine Antwort auf alle Bedürfnisse der Schüler beinhalten durch die richtige Kombination von praktischer Anleitung, bildendem Unterricht und erziehender Betreuung. Aber ohne das Innewohnen des Geistes Gottes ist es unmöglich zu verstehen; denn es fehlt an der Kraft zu lieben oder zu gehorchen.

Lernen lässt ein Menschenleben unverändert, solange es Gott nicht erlaubt ist, es zu berühren. Denn nur er hat die Kraft zu verändern, neu zu machen und Leben hervorzubringen aus dem Tod, der durch unsere Sünde entstanden ist. Der Weg des Kreuzes—selbstlose, bedingungslose Liebe für andere und die bereitwillige Unterordnung unter den Willen des Vaters—ist die einzige Möglichkeit für uns, in das Ebenbild Christi umgestaltet zu werden. Gott hat dem Menschen einen kleinen Einblick gewährt in das, was er für diejenigen von uns vorbereitet hat, die an ihn glauben. Aber alle menschlichen Machenschaften, Gottes Gaben zu bekommen, ohne den Geber anzuerkennen, sind letztendlich vergeblich.

Missionale Schulbildung ist möglicherweise nicht die beste Bezeichnung für ein solches Modell, obwohl es den nach außen gerichteten Blickpunkt auf „die Anderen“ betont. Vielleicht wäre „umgestaltende Schulbildung“ als Bezeichnung treffender, weil dadurch die Diskussion offen bleibt und Auseinandersetzungen über die oft unbewussten Vorurteile vermieden werden, die mit fast jedem anderen Terminus verknüpft sind. „Umgestaltende Schulbildung“ weist darauf hin, dass Veränderung nicht durch menschliches Handeln geschieht. Göttliches Wirken ist notwendig, um die Verheißungen, die der christlichen Schularbeit gegeben sind, zu erfüllen.

Gott ist am Werk. Er möchte uns dafür zurüsten, mit ihm zusammenzuarbeiten, um eine für die Ewigkeit wirksame Veränderung zu bewirken—im Leben des Einzelnen, im gesamten Leib Christi und letztlich im ganzen Universum, das er zu seiner Ehre geschaffen hat. Lasst uns daher an seiner Sache mitwirken in den Klassenzimmern dieser Welt!

Harold Klassen und seine Frau Betty sind seit 1977 Missionare bei Janz Team Ministries, wo Harold seit 1998 beim deutschen Zweig des Janz Team im deutschen und internationalen Arbeitsbereich tätig ist. Als Berater für den Bildungsbereich arbeitet er mit den Mitarbeitern der Black Forest Academy in Kandern (Südschwarzwald) sowie mit Lehrern in Osteuropa und Asien. Seine Leidenschaft ist „Transforming Teachers“ (transformingteachers.org), ein Dienst, der Lehrer befähigen möchte, ihre Schüler zu lehren, die Bibel in ihr gesamtes Lernen und Leben zu integrieren.

Email Harold Klassen

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